Das Festival im StadtHafen Rostock – FiSH X, veranstaltet vom Institut für neue Medien Rostock fand heute mit der Siegerehrung der besten Nachwuchsfilmer des Bundeswettbewerbs Junger Film seinen Abschluss.

Helge_Brumme

Drei Tage konnten die zahlreichen Besucher ein vielfältiges Festivalprogramm erleben. Gestartet wurde das Festival am Freitag mit dem Medienkompetenzpreis der Medienanstalt M-V und dem Ministerium für Bildung Wissenschaft und Kultur. Diesen Preis, der herausragende medienpädagogische Projekte auszeichnet, gewann der Friedrichshof 13 e.V. Unter dem Titel „Film ab – Leben auf dem Lande, Leben in der Stadt Aktive Medienarbeit von Menschen mit Behinderung“ wurde dem Publikum ein beeindruckendes und beispielhaftes Medienprojekt für Menschen mit Handicap präsentiert.

Das Kernstück des Festivals bildet der bundesweite Kurzfilmwettbewerb Junger Film des BDFA (Bundesverband deutscher Filmautoren) im Rostocker MAU-Club, in diesem Jahr mit einem Programm von 30 Kurzfilmen aus ganz Deutschland. Die Besonderheit des FiSH ist die offene Jurydiskussion. Jeder Film wird von der Jury, in der in diesem Jahr unter anderen der Regisseur Özgür Yildirim und der Produzent Björn Vosgerau saßen, vor dem Publikum besprochen. Das Festival lebt vom Filmgespräch, der Moderator befragt die anwesenden Filmemacher auf der Bühne nach den Hintergründen und Entstehungsgeschichten ihrer Werke. Die Filmemacher haben die Gelegenheit sich untereinander zu treffen und auszutauschen und auch das Publikum kann das Gespräch mit den jungen Regisseuren suchen. Der diesjährige Liebling des Publikums ist der Animationsfilm „fallen gelassen“ von Daniel Büttner und Max Baberg. Eine gefühlvolle Animation über das kleine Mädchen Anna, das durch ihren Gegenspieler Lars aber auch durch ihre widrige Umwelt und soziale Herkunft in einen Abwärts-Strudel gerät, aus welchem es kein Entrinnen zu geben scheint. Den Hauptpreis des Festivals den „Film des Jahres“ im Wert von 1000 Euro, gestiftet vom Rotary Club Heiligendamm gewann der Kurzspielfilm „Ralf“ von Helge Brumme. Eine Dokumentation in der Realität unverblümt gespiegelt wird. Porträtiert wird Ralf, ein Prototyp jener jungen Männer, die bei ihrer Identitätssuche in den Treibsand unserer Zeit geraten. Der Förderpreis ging an die Gruppe „Nichtgedreht“ für den Film „Alles ist die Noppe“. Den Findlingspreis erhielt der Film „Asmus“ von Moritz Walker.

In einem anderen Programmteil des Festivals dem Gastlandfenster OFF Lietuva stellte sich die junge litauische Filmszene mit ihren frischesten Arbeiten vor. Die wichtigste Erweiterung des Festivals ist der seit drei Jahren stetig wachsende Programmteil Seh-Sterne. Hier wurden in Zusammenarbeit mit der Kulturellen Filmförderung M-V unter anderen die neuesten Filme aus und über Mecklenburg-Vorpommern gezeigt. Mit der Aufführung des Rohschnitts des Films „WADAN 2010“ von Dieter Schumann wurde dem Publikum ein Werk präsentiert, das noch entsteht und voraussichtlich ab Herbst in die Kinos kommt. Der Film verfolgt aus unmittelbarer Nähe die turbulente Entwicklung der ostdeutschen Wadan-Werften seit 2008.

Seit sieben Jahren bereichert das Festival im StadtHafen die Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und führt Filmemacher aus ganz Deutschland zusammen. In diesem Jahr ist das FiSH mit vier unterschiedlichen Spielorten im Stadthafen und neuen Programmteilen erneut gewachsen und so soll es weiter gehen. Die Veranstalter möchten das Festival die nächsten Jahre kontinuierlich weiterentwickeln und ausbauen. Verabschiedet wurden die Filmemacher mit der Ausschreibung des Wettbewerbs Junger Film für das nächste Jahr. Das nächste FiSH  wird vom 13. bis 15. Mai 2011 veranstaltet.