Am anderen Ende der Welt drehte Daniel Asadi Faezi „Koora“. Im Rostocker Stadthafen wurde die neuneinhalb-minütige Dokumentation über indische Müllsammler in einem Armenviertel Kalkuttas nun „Film des Jahres“ im FiSH-Wettbewerb JUNGER FILM.

Schon die Filmgattung hätte den fünf Preisrichtern am Herzen gelegen, begründet Jurymitglied Helen Gölz die knappe Entscheidung. „Ein Achtzehnjähriger reist nach Indien und hat einen ehrlichen Blick für das Leben der Menschen dort.“ Dabei zeige die Doku alles – auch das Positive. „Der Film hat eine politische Botschaft, das war uns wichtig.“ Um die Botschaft ging es auch Regisseur Faezi. „Ich möchte, dass sich der Film verbreitet, damit das Thema Gehör findet“, erklärt der junge Berliner. „Dokus sind mein Ding, weil ich sehe, dass ich damit etwas bewegen kann.“ Der Preis ist mit 7.000 Euro dotiert: 1.000 Euro stiftet der Rotary Club Heiligendamm, 1.000 Euro das Kultusministerium. Hinzu kommen 5.000 Euro Produktionsbudget von der Kulturellen Filmförderung MV.

Zu seinem Favoriten wählte das Publikum im ausverkauften M.A.U. Club den Kurzfilm „Meyer“ des 24-jährigen Berliners Sascha Quade. Zwei Tage lang hatte es per Stimmzettel abgestimmt und das Preisgeld in Höhe von 500 Euro zusammengetragen. Hinzu kamen 777 Euro der Hanseatischen Brauerei Rostock. Der Film erzählt die überraschende Geschichte zweier Menschen, die lernen müssen, mit Alter und Veränderung zurechtzukommen.

Darüber hinaus vergab die Jury sieben Bronze-, zwei Silber- und drei Goldmedaillen des Bundesverbands Deutscher Film Autoren (BDFA). Delegierungen zum Nachwuchsfilmfest up-and-coming erhielten die Kurzspielfilme „Arthur“ und „Goliath“. Der Promotionspreispreis „Findling“ ging ebenfalls an Sascha Quade und „Meyer“. Seit 2004 veranstaltet das Institut für neue Medien FiSH – das Festival im StadtHafen Rostock, in diesem Jahr feierte es zehnjähriges Jubiläum.